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Aktuelle Geowissenschaftliche Mitteilungen

Im Dezemberheft der Geowissenschaftlichen Mitteilungen (GMIT, Heft in ca. drei Monaten auch online verfügbar), findet man fast auf jeder Seite das Stichwort Endlagerung. GMIT ist das gemeinsame Nachrichtenmedium von acht geowissenschaftlichen Verbänden in Kooperation mit dem Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo).

Bericht vom Endlagersymposium am 12.10.2018

Auf Seite 19ff. ist ein Bericht vom Endlagersymposium am 12.10.2018 zu lesen, der bereits auf der DVGeo-Internetsite steht – siehe auch Der Dachverband Geowissenschaften mischt sich ein. Ein wesentlicher Punkt:

Das Problem der allgemein fehlenden geowissenschaftlichen Grundkenntnisse wurde angesprochen. In der Öffentlichkeit wird intensiv über geowissenschaftliche Themen diskutiert, doch werden in den Schulen die dafür notwendigen Kenntnisse nicht oder nur unzureichend vermittelt.

Im Berichtsteil des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) wird auf Seite 25 ebenfalls auf diese Veranstaltung hingewiesen.

Geowissenschaften in die Schulen

Im Nachrichtenteil des DVGeo steht auf Seite 41 zu dieser Veranstaltung:

Ein weiteres für den DVGeo sehr wichtiges Thema ist die Förderung des Nachwuchses in den Geowissenschaften. Unter dem Aspekt „Mehr Geo in die Schule“ versuchen immer wieder, das Augenmerk auf die schwierige Situation der Geowissenschaften im Bildungskanon zu lenken. Gerade die Diskussion über die Standortfrage für die Endlagerung zeigt uns einmal mehr, dass wir dringend mehr geowissenschaftliches Grundwissen in den Schulen vermitteln sollten.

Wir sehen die Diskussion um die Endlagerung deswegen als Chance, überregional auf die Missstände vor allem an den Schulen hinzuweisen und dort auch Gehör zu finden.

Geowissenschaften und Politik

Im Teil der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) wird ausgeführt (Seite 43):

Eine neue „alte“ Aufgabe wird es sein, die Außenwirkung der geowissenschaftlichen Vereinigungen zu verstärken. Nur so können wir uns als Ansprechpartner für geo-relevante Fragestellungen unserer Zeit etablieren. Deren gibt es viele, angefangen vom Klimawandel bis hin zu Energiekonzepten, Zukunftssicherung der globalen Wasserversorgung, Endlagerung von Abfällen, Rohstoffsicherung oder Georisikoanalyse. Wir müssen sicherstellen, dass die Antworten der Politik auf geowissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Der letzte Satz, hier fett markiert, kann aus Sicht von endlagerdialog.de nur betont werden.

Arbeitskreis Endlagergeophysik

Bei der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) sind schon interne organisatorische Maßnahmen ergriffen worden. Es ist ein Arbeitskreis Endlagergeophysik gegründet worden – siehe Seite 59.

Die Konkretisierung am Beispiel Asse

Doch am konkretesten wird es ganz am Anfang im Editorial auf Seite 6 formuliert:

Das gemeinsame Symposium des Dachverbandes der Geowissenschaften (DVGeo) und des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) „Endlagerung in Deutschland – Forschungsbedarf und Rahmenbedingungen“ hat großen Anklang gefunden und soll durch eine weitere Veranstaltung ergänzt werden. Vielleicht sollte man einmal in einem ersten Ansatz die geplante Rückholung des Atommülls aus dem ehemaligen Salzbergwerk Asse in einem geowissenschaftlichen Fachgremium diskutieren und dabei nach alternativen Lösungen suchen.

Hier gibt es inzwischen viel Material für eine Diskussion aus Sicht der Geologie, des Strahlenschutzes und der Politik – siehe Geotechnische Umweltbauwerke und Einblicke 5.

Von einer willfährigen Administration an die Wand gefahren?

Wurde hier der Strahlenschutz ohne Berücksichtigung der Geowissenschaften aus kurfristigem politischen Kalkül von einer willfährigen Administration gegen die Wand gefahren?

Erinnert sei zum Beispiel an die Konsequenzenanalyse Gesamtbewertung der Langzeitsicherheit für den Standort Asse (Konsequenzenanalyse), die deshalb aus Sicht des BMUB keine Konsequenzenanalyse ist, weil die zuständige Behörde es versäumt hat, sie zu prüfen (Email vom 21.10.2014).

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