Transparenz durch Kamerateam für 125 Tausend Euro

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Kamerateam für 125 Tausend Euro

Auf der 7. Sitzung der Endlagerkommission am 06.12.2014 wurde seitens des Vorsitzes der Vorschlag gemacht, die Arbeitsgruppensitzungen auch als Videoaufzeichnungen zu dokumentieren, dafür aber kein Wortprotokoll mehr zu erstellen. Da die Bundestagsverwaltung nach eigenen Aussagen dieses aus Kapazitätsgründen nicht leisten kann, soll die Kommission für ein dafür notwendiges Kamerateam für das Jahr 2015 Kosten in Höhe von insgesamt 125 Tausend Euro bereitstellen. Ist das wirklich zielführend?

Wie hoch ist der Informationsgehalt des Bildes eines Sprechenden?

Wie kann Transparenz als eine Voraussetzung für Beteiligung zu vertretbaren Kosten umgesetzt werden? Sind dazu Videoaufzeichnungen notwendig? In der Regel sind es sprachliche Beiträge von SitzungsteilnehmerInnen, die den wesentlichen Informationsgehalt haben. Das Bild der SprecherIn ist weniger interessant. Werden Präsentationen gezeigt, sollten diese sowieso als Drucksachen über das Internet öffentlich zugänglich sein.

Audioaufzeichnungen werden bereits durchgeführt

Da die Sitzungsräume mit einer Mikrofonanlage ausgestattet sind, wird zur Sprachaufzeichnung kein Toningenieur benötigt. Es braucht nur ein wenig mehr Disziplin der TeilnehmerInnen bei der Bedienung der Anlage. Solche Aufzeichnungen werden ja schon gemacht, um das Wortprotokoll validieren zu können.

Audiodateien hochladen oder sogar live übertragen

Diese Audiodateien hochzuladen, sollte keine Schwierigkeit bereiten. Audio (MP3, Mono) reicht für diese Zwecke aus. Mit ein wenig Geschick ließe sich dies auch als Audiolivestream zur Verfügung stellen. So würde direkte Transparenz ohne zeitliche Verzögerung erreicht werden, was Voraussetzung für Beteiligung zum Beispiel in Form von Kommentaren ist. Durch die Wortprotokolle wäre die Sitzung langfristig und durchsuchbar dokumentiert.

Problem wurde glücklicherweise an AG 1 überwiesen

Die Entscheidung zu der Beauftragung eines Kamerateams ist glücklicherweise noch nicht getroffen worden. Das Problem wurde an die AG 1 überwiesen. Man kann nur hoffen, dass die AG 1 etwas mehr technisches Verständnis und mehr Feingefühl für Transparenz aufbringt als der Kommissionsvorsitz.

Schon wieder Geheimunterlagen – Sieht so Transparenz aus?

Dazu gehört auch, dass alle Unterlagen während der Sitzung öffentlich gemacht werden. So wurde bei der Sitzung am 06. Dezember eine Tischvorlage zu den diskutierten Gutachtenaufträgen an die Kommissionsmitglieder verteilt. Die Gäste auf der Tribühne erhielten keine Kopien, warum nicht? Und auch der Livestream-Öffentlichkeit wurde das Dokument vorenthalten. Es ist bis heute nicht als Drucksache hochgeladen. Sieht so Transparenz aus?

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