ASSE-Livestream: „..einmaliges Projekt mit weltweiter Öffentlichkeitsbeteiligung..“

ASSE-Rückholplan per Onlineveranstaltung

Am 17.04.2020 stellte die BGE den ASSE-Rückholplan öffentlich vor. Vorgetragen wurde der Plan in der Kurzfassung und es schloss sich eine Fragerunde an, die durch Moderation begleitet wurde. Die Veranstaltung fand aufgrund der CORONA-Einschränkungen digital im Internet statt. Die BGE-Mitarbeiter*innen waren an einem Ort, von dem ein Livestream über YouTube (Google) übertragen wurde. Einige vorher festgelegte Personen konnten per Skype (Microsoft) zugeschaltet werden. Für Bürger*innen standen drei Fragekanäle zur Verfügung:

  • die Chat-Funktion von YouTube (Google-Anmeldung erforderlich),
  • per Email an dialog@bge.de und
  • per Telefon.

Der etwa dreistündige Livestream kann inklusive Chat-Kanal hier auch nachträglich angesehen werden.

„…ein einmaliges Projekt mit weltweiter Öffentlichkeitsbeteiligung…“

Herr Studt bezeichnete die Veranstaltung einführend (19:20) als ein einmaliges Projekt mit weltweiter Öffentlichkeitsbeteiligung. So einmalig ist diese Veranstaltung aber nicht. Erinnert sei daran, dass Umweltinitiativen zum Beispiel bereits am 21.11.2009 zum MORSLEBEN-KONGRESS nach Magdeburg eingeladen hatten. Der Kongress wurde als Livestream übertragen, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und den Teilnehmer*innen die Fahrtkosten und -zeiten zu ersparen. Im Rahmen des sogenannten Gorlebendialogs wurde ein sogenannter Fachdialog ebenfalls auf YouTube übertragen – siehe hier. Auch das BaSE stellte bei diversen Anlässen Livestreams ins Netz, die aber danach über lange Zeit wegen Bearbeitung nicht zur Verfügung standen.

Kombination Livestream und Skype

Neu war bei der BGE-Veranstaltung allein die Kombination aus Liveübertragung und Skypezuschaltungen. Das ist bei der begrenzten Teilnehmerzahl bei Skype ein interessantes Workaround. Verwirrend war das Fragenstellen und -beantworten parallel zum Vortrag über die Chat-Funktion. Diese Funktion sollte sinnvollerweise während des Vortrags technischen Hinweisen wie Ton zu leise, kein Bild etc. vorbehalten bleiben und erst in der Diskussion für inhaltliche Fragen genutzt werden.

Datensammlung als Hauptanliegen?

Insgesamt erstaunlich ist, dass hier auf zwei Konzerne zurückgegriffen worden ist, deren Hauptanliegen das Sammeln von Daten ist. Dem wurde seitens der BGE begegnet, indem neben dem Chat-Kanal mit Anmeldung zwei weitere Kommunikationskanäle zur Verfügung gestellt wurden. Deshalb trifft der abschließende Chat-Kommentar mit

Auch das das alles über google läuft, hat wahrscheinlich den ein oder anderen vom kommentieren abgehalten.

nicht ganz ins Schwarze.

Entwicklung eigener Plattformen

Nach Darstellung von Expert*innen ist die Schaffung einer entsprechenden Plattform relative einfach – siehe hier. Die Endlager-Institutionen wie BaSE und BGE sollten sich hier technisch kundig machen. Schließlich gibt es Vorarbeiten des Deutschen Forschungsnetzes mit dem Konferenzsystem DFNconf und die Hochschulen werden im kommenden Semester die Technik auf den Prüfstand stellen und verfeinern. Denn sie wollen über 80 % ihres Angebots online abwickeln.

Das Nadelöhr Breitbandnetzausbau

Man kann nur hoffen, dass auch der Breitbandnetzausbau, der in Deutschland immer noch mangelhaft ist (Schnelles Internet – Warum Deutschland hinterherhinkt), hiermit Schritt hält, so dass auch entlegene Standorte sich an der Endlagerdiskussion beteiligen können. Denn auch nach CORONA können dann parallel zur Face-to-face-Veranstaltung Fahrtkosten und -zeiten eingespart und Reichweiten erhöht werden.

Internet-öffentliches Fachgespräch am 22.04.2020

Zur Asse-Problematik gibt es schon am 22.04.2020 das nächste Online-Angebot: Internet-öffentliches Fachgespräch zum Thema „Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse II“ im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages.
Interessant wird sein, wann das BaSE in ähnlicher Weise die 6. Sitzung der Beratungsgruppe Fachkonferenz Teilgebiete veranstaltet.

2 Gedanken zu „ASSE-Livestream: „..einmaliges Projekt mit weltweiter Öffentlichkeitsbeteiligung..“

  1. Nach anfänglichen Problemen Fachgespräch gelungen

    Das Internet-öffentliche Fachgespräch zum Thema „Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse II“ ist aus technischer Sicht nach Anfangsproblemen gelungen.

    Der Livestream konnte kurze Zeit nach der Sitzung als Videoaufzeichnung hier abgerufen werden.

  2. Hochschulen werden im kommenden Semester die Technik auf den Prüfstand stellen

    Zu den Vorhaben im Bereich der geologischen Lehre gibt es einen interessanten Beitrag des Dachverbandes der Geowissenschaften (DVGeo) mit dem Titel Studium und Lehre in der Corona Krise.

    Darin wird konkret ausgeführt, welche Digitaltools im wesentlichen zum Einsatz kommen sollen:

    Genutzt werden sollen für die digitale Lehre Videokonferenz-Tools wie Cisco WebEx, Skype/Teams, Zoom, BigBlueButton, Adobe Connect oder Collaborate Ultra.

    Auch Learning-Management Platt­formen wie Canvas sollen für Vorlesungen, Praktika und Klausuren genutzt werden. Als weitere Formate wurden Blogs, Wikis, und Podcasts genannt. Vorlesungen sollen als 90 minütige Videofilme an die Studierenden gebracht werden oder als Live-Streams.

    Als großes Problem werden vor allem die Serverkapazität der Universitäten und die Kapazitäten der EDV Abteilungen angesehen.

    Die Studierenden sehen die Digitalisierung der Lehre durchaus auch als Chance für die Zukunft. Besonders die Nutzung von Konferenztools für die Aufzeichnung von Vorlesungen gilt bei ihnen als unproblematisch.

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