Das BMU als in der Endlagerfrage unabhängige Institution?

Im Eckpunktepapier zur Endlagerung Wärme entwickelnder radioaktiver Abfälle in Deutschland steht auf Seite S. 10 f unter der Überschrift Nationaler Endlagerdialog

…Sowohl für den Dialog als auch für die Information ist es wichtig, dass diese Maßnahmen unabhängig vom Endlagerplaner/-betreiber durchgeführt werden. Als Träger käme beispielsweise das Bundesumweltministerium in Frage. Ein Leitprinzip besteht darin, durch eine Vielfalt von Informationsquellen eine möglichst hohe Glaubwürdigkeit aller Maßnahmen zu erreichen…

Dem muss vehement widersprochen werden.

Das Bundesumweltministerium (BMU) hat alle Fäden in der Hand. Es hat die Fach- und Rechtsaufsicht über das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) inne und erteilt Bundesweisungen an die Genehmigungsbehörden. Siehe dazu die entsprechende Info-Grafik des BfS. Das geht so weit, dass die Veröffentlichungen des BfS vom BMU zensiert werden, siehe hier. Bundesweisungen sind sowohl beim Endlager Konrad als auch in der Vergangenheit beim Endlager Morsleben ausgiebig vom BMU an die Bundesländer erteilt worden, siehe Punkt 12 der Kritikliste zum Erörterungstermin zum Endlager Morsleben.