Informationsveranstaltung des BfE
Laut Berichterstattung des Mannheimer Morgens vom 31.10.2018 wurde seitens des BfE auf einer Informationsveranstaltung in Biblis festgestellt:
Biblis wird kein Endlager werden.
Aber hat das BfE überhaupt die Aufgabe und die notwendigen Informationen, dieses zu behaupten?
Für die Auswahl ist die BGE zuständig
Für die Auswahl eines Standortes für ein Endlager ist die BGE zuständig. Diese schlägt Standorte im Wesentlichen auf der Grundlage der geologischen Gesamtsituation in der entsprechenden Region vor. Welche Erkenntnisse liegen zum Standort Biblis vor?
Daten aus Bohrungen im Raum Biblis nach Bohrpunktekarte
Die Beschaffenheit des geologischen Untergrunds ergibt sich hauptsächlich aus Daten von Bohrungen. Gab es relevante Bohrungen im Bereich Biblis? Die Bohrpunkte in der Bundesrepublik sind zu finden in der Bohrpunktekarte Deutschlands. Wie der obige Kartenausschnitt zeigt, sind keine Bohrpunkte um Biblis verzeichnet. Dies ist aber darin begründet, dass das Land Hessen – wie auch Rheinland-Pfalz – die Bohrpunkte nicht veröffentlicht.
Regulierung von neueren Bohrungen nach § 21 StandAG
Neuere Bohrungen unterliegen den Regulierungen des § 21 StandAG. Aus dem Land Hessen liegen zurzeit 44 Verfahren vor. Davon sind bereits 24 abgeschlossen und veröffentlicht – siehe hier. Biblis findet sich dort nicht.
BfE bringt keine geowissenschaftlichen Argumente für den Ausschluss von Biblis vor
Laut Artikel im Mannheimer Morgen wurden seitens BfE keinerlei geowissenschaftliche Argumente für das Ausscheiden von Biblis aus dem Auswahlverfahren für ein Endlager vorgebracht. Insofern ist die Behauptung
Biblis wird kein Endlager werden
als nicht zutreffend zu bezeichnen. Das BfE meinte wohl
Das Zwischenlager Biblis wird kein Endlager werden.
Von einem Bundesamt, was für die Regulierung von Zwischenlagern und Endlagern zuständig ist, sollte man eigentlich einen exakten Sprachgebrauch erwarten.