Methodensteckbriefe: Fachliche Dialogbeiträge des BaSE fehlen

Laut eines Schreibens des BaSE vom 26.03.2020 hatte die Behörde der BGE angeboten, zu den Methodensteckbriefen in einen fachlichen Dialog einzutreten. Dies sei seitens der BGE laut E-Mail am 06.02.2020 und Telefonat am 14.02.2020 nicht erwünscht gewesen.

Wann das obengenannte Schreiben – datiert mit 26.03.2020 – veröffentlicht wurde, ist nicht erkenntlich. Weiterhin: Das Angebot des BaSE an die BGE zum fachlichen Dialog ist im Dokumentenverzeichnis nicht zu finden, die Reaktionen der BGE darauf ebenfalls nicht. Von Transparenz kann man also in diesem Fall nicht sprechen.

Gesprochen wird im obengenannten Schreiben von einem BGE-Schreiben, das am 04.03.2020 übermittelten wurde. Um dieses im Dokumentenverzeichnis auffinden zu können, hätte das BaSE mitteilen müssen, welches Datum dieses Schreiben trägt. Es ist der 03.03.2020. Es stellt sich die weitere Frage: In welchem Schreiben des BaSE sind die Fragen zu finden, die von der BGE beantwortet werden?

Die BGE hat sich mit Papier vom 24.06.2019 zur Methodik für die Ermittlung der Teilgebiete und Standortregionen geäußert. Das BfE hat in einem Schreiben vom 12.11.2019 dazu grundsätzliche Hinweise übermittelt. Das Schreiben endet mit:

Im Rahmen der 2. Statuskonferenz Endlagerung des BfE am 14. und 15. November 2019 wird für die BGE mbH wie bereits angekündigt Gelegenheit bestehen, Ausblick auf ihr fachliches Vorgehen bei der Teilgebieteermittlung zu geben. Einer vertiefenden Diskussion gerade auch zu den o. g. Aspekten sehe ich mit Interesse entgegen.

Sieht man sich die recht mageren Diskussionen im BGEForum an, so vermisst man die fachlich vertiefenden Diskussionbeiträge des BaSE. Hat das BaSE fachlich zu den Methoden nichts zu sagen oder will BaSE nicht öffentlich darüber diskutieren? Was bedeutet eigentlich Transparenz in diesem Zusammenhang?

3 Gedanken zu „Methodensteckbriefe: Fachliche Dialogbeiträge des BaSE fehlen

  1. Seit Mai steht auch die Methodik zur Anwendung der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien im BGE Forum. – Von niemandem kommentiert.

    Hat auch endlagerdialog.de die sogenannte „Methodik“ noch nicht kommentiert, da das unkonkrete und abstrakte Geschwaafel kaum inhaltlich zu kommentieren ist?

    • Richtig: Die Methodik zur Anwendung geowissenschaftlichen Abwägungskriterien im Rahmen der Arbeiten bis zum Teilgebietsbericht stehen seit gut einem Monat hier zur Diskussion – leider ohne Beteiligung.

      endlagerdialog.de hat diese Veröffentlichung nicht registriert, weil auch viele andere Informationen zu verarbeiten waren und sind.

      Zur Vorbereitung auf den Teilgebietsbericht sollte man sich die Methodik schon genau ansehen, obwohl sie sich eher im Bereich des Allgemeinen bewegen und nicht auf einzelne Abwägungskriterien eingehen

  2. Methodensteckbriefe unter der Lupe

    Das Öko-Institut e. V. hat jetzt im Auftrag der BI Lüchow-Dannenberg e. V. ein Kurzgutachten zur Umsetzung der Kriterien nach den §§ 22-24 StandAG in Methoden zur Kriterienanwendung durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH erstellt. Dies wird mit hoffentlich vielen anderen Peer-Review-Beiträgen die Arbeit in der Fachkonferenz Teilgebiete bestimmen und dem nachvollziehbaren Hang zur Betrachtung des „eigenen“ Teilgebietes entgegenwirken.

    Hoffentlich liest auch das BaSE solche Peer-Review-Beiträge mit und stellt auf der Informationsplattform die fehlende wissenschaftliche Literatur wie zum Beispiel Brückner-Röhling et al. 2002 zeitnah zur Verfügung.

    Dem geomechanischen Laien müsste noch erläutert werden, weshalb unterhalb eines Bergwerks von ähnlicher Gebirgsschädigung ausgegangen werden muss wie oberhalb. Dies wird in der Arbeit des Öko-Instituts weder erläutert noch wird der BGE-Ansatz kritisch hinterfragt.

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