Beim ersten Sichten des Zwischenberichts Teilgebiete ergaben sich für endlagerdialog.de einige spontane Fragen. Diese wurden am 28.09.2020 an die BGE gerichtet. Einige Tage später ergab die telefonische Nachfrage, dass die Fragen eingegangen sind. Die Beantwortung fand im Nachgang der Veranstaltung am 17./18.10.2020 statt. Anbei die Fragen und Antworten zur allgemeinen Nutzung:
1) Können im Kartenviewer auch die IG dargestellt werden oder ist dieses später vorgesehen?
Das ist später vorgesehen. Wir beschäftigen uns aktuell zunächst mit den Ausschlussgebieten. Die IGs kommen dann im Anschluss.
2) Können 3D-Modelle der Wirtsgesteine der IG dargestellt werden oder ist das später vorgesehen?
In den Teilgebietsfilmen, die wir in der kommenden Woche veröffentlichen werden, sind für die Salzstöcke auch die 3D-Modelle der Teilgebiete enthalten. Sie stellen sich aber vor, alle IGs darzustellen? Haben Sie eine Idee, wie? Ich weiß, dass wir 3D-Modelle zu Salzstöcken haben. Salz stratiform, Tongestein, Kristallingestein – dazu haben wir meines Wissens keine 3D-Modelle erstellt. Die sind zum Teil so groß, dass das ja halbe Bundesmodelle wären. Wir arbeiten weiter in 3D-Modelle hinein, die auch im Laufe der Zeit immer vollständiger werden. Für uns ist das dann ein wesentlicher Wissensspeicher. Aber wie das genau aussieht, und ob das ein Arbeitsmittel oder ein Transparenzmittel sein kann, das haben wir noch gar nicht diskutiert. Die Konzentration lag in den vergangenen Monaten auf der Fertigstellung des Zwischenberichts.
3) Im Datenbericht aktive Störungszonen: Was bedeutet Winkel:x H.-Richtung: xxxx Entstehungshorizont: xxxxxxxxx Geometrie xxxxxx xxx d. h. was bedeutet die Anzahl der x
Die Begriffe „Winkel“, „Geometrie“ usw. sind auf Seite 1 der Anlagen zum Datenbericht Ausschlusskriterien erläutert. Die Anzahl der x entspricht dabei der Anzahl der ersetzten Zeichen derjenigen Daten, die mit Stand 07.09.2020 bzw. in der neueren Version mit Stand 06.10.2020 gemäß den Regelungen und Verfahren nach dem Geologiedatengesetz noch nicht veröffentlicht werden dürfen. Die BGE erwartet weitere Rückläufer mit den amtlichen Kategorisierungen durch die zuständigen Behörden. Dies führt dazu, dass die Einsehbarkeit der Daten in den Datenberichten sich stetig vergrößern wird.
4) Aus anderer Quelle wurde berichtet, dass Daten aus dem „Perm-Atlas“ verwendet wurden, der im Internet öffentlich zugänglich wäre? Was ist die genaue Bezeichnung des „Perm-Atlas“ und wo ist dieser im Internet zu finden?
Wir können nicht genau zuordnen auf welche Quelle Sie sich in Ihrer Frage beziehen, gehen aber davon aus, dass hier der „Southern Permian Basin Atlas“ gemein ist. Anbei das dazugehörige Vollzitat:
Doornenbal, H. and A. Stevenson, Eds. (2010). Petroleum Geological Atlas of the Southern Permian Basin Area: A complete overview of the geological development from Precambrian to Holocene, hydrocarbons exploration and exploitation. Houten, EAGE Publications b. v.
Das Dokument ist nicht kostenfrei im Internet einsehbar aber z.B. in Hochschulbibliotheken verfügbar.
Die Druckausgabe ist zu finden auf der NLOG-Seite jeweils eine PDF pro Kapitel. Der Werbeflyer zu den digitalen Daten ist hier zu finden. Diese digitalen Daten sind offensichtlich in den Zwischenbericht eingegangen. Ob diese Daten in Hochschulbibliotheken zur Nutzung zur Verfügung stehen?
5) Können im Kartenviewer auch die Ausschlussgebiete aufgeschlüsselt nach dem Ausschlussgrund dargestellt werden oder ist dieses später vorgesehen?
Es ist später vorgesehen. Wir ergänzen unsere interaktive Karte kontinuierlich. Seit Ende vergangener Woche ist es möglich, jedes Teilgebiet einzeln anzusteuern und sich einzeln anzeigen zu lassen..
Die Ausschlussgebiete und die identifizierten Gebiete sollen perspektivisch dazu kommen. Es ist technisch immer wieder anspruchsvoll. Deshalb geht es nicht in einem Rutsch, sondern wir werden mehrere Schritte brauchen. Bis zum Ende des Jahres erwarte ich, dass wir die meisten Anregungen auch umgesetzt haben können.
6) Gibt es eine Übersicht der Datenberichte zum Beispiel tabellarisch, aus der man entnehmen kann, welche Daten bereits öffentlich sind und in welchem „Genehmigungsverfahren“ sie wo stecken, so zum Beispiel für die Schichtenverzeichnisse? Jetzt muss man ja jede PDF öffnen, um festzustellen, dass sie grau ist.
Wir haben keine solche Tabelle. Würden wir sie führen, wäre sie ständig veraltet. Wir bekommen mehr und mehr Daten, die von den zuständigen Behörden an uns zurück geschickt werden. Wir diskutieren derzeit darüber, wie wir mehr Einblick in den Stand der Kategorisierung schaffen können. Noch haben wir keine zufriedenstellende technische Lösung gefunden. Wir haben am 16.10.2020 damit angefangen, schon erste Aktualisierungen von Datenberichten eingestellt.
Aktuell arbeiten wir mit einem Content-Management-System, das weder eine vernünftige Suchfunktion kann, noch uns viele Möglichkeiten gibt, diese Dokumentenflut gut zu strukturieren. Wir arbeiten an einer Ausschreibung, um einen Relaunch zu machen, der uns in Zukunft ermöglichen wird, Dokumente leichter auffindbar zu machen. Aber Sie wissen ja, wie langwierig Ausschreibungen unter den Regeln des öffentlichen Vergaberechts sein können. Und wir haben sie auch liegen lassen, um die Veröffentlichung des Zwischenberichts nicht zu gefährden. Es ist eines unserer wichtigen Projekte im kommenden Jahr.
Das ist keine zufriedenstellende Antwort, aber eben einfach die Wahrheit. In den kommenden Tagen pflegen wir mehr und mehr Antworten der Landesbehörden auf unsere Kategorisierungsvorschläge ins System ein. Wenn wir eine gute Idee haben, wie wir den Eingang der Daten, vielleicht wenigstens grafisch, zeigen können, lasse ich es Sie wissen.
7) Wo finde ich die 3D-Modelle der Länder?
Diese Frage verstehe ich nicht recht. Ich vermute, Sie stellen sich vor, dass die BGE die 3D-Modelle der Länder veröffentlicht? Oder um was geht es Ihnen?
8) Gibt es einen übersichtlichen Zeitplan zu den Videosprechstunden?
Diese Frage wurde zurückgezogen, da endlagerdialog.de die Tabelle selbst entdeck hat – siehe hier. Leider kann die Tabelle nicht sortiert werden zum Beispiel nach aufsteigendem Datum und Uhrzeit.
Weitere Fragen und Antworten
9) Wie ich soeben feststellen musste, sind die Teilgebiete falsch dargestellt. Offensichtlich ist das Auschlusskriterium Bohrung nicht berücksichtig, obwohl die 25 m- bzw. 50 m-Zone noch darstellbar ist. So findet man keine einzige der drei Bohrungen, die den Diapir Waddekath erreicht haben.
Sie haben völlig Recht – in der interaktiven Karte auf bge.de wird das Ausschlusskriterium Bohrungen derzeit nicht dargestellt. Wir arbeiten daran und streben an, dass Bohrungen ab Ende der Kalenderwoche 45 bzw. zu Anfang der Kalenderwoche 46 auch in der interaktiven Karte online dargestellt werden.
In den Teilgebietsfilmen wird die Teufenlage der Basisfläche des identifizierten Gebietes (beispielsweise) zu „Tiefe“ verkürzt, sodaß die entsprechende Aussage in den Teilgebietsfilmen falsch wird.
siehe beispielsweise TG 005 oder 006
Ja, die BGE mbH zeigt nur Geologien bis 1.500 Meter Teufe – einerseits weil Sie die BGE Tec Bauweise zum Zuge kommen lassen will – in anderen Fällen ist die tiefere Geologie nie erbohrt worden und man versucht sich irgendwie über diese Fakten hinwegzusetzten – Informationen die man nicht hat kann man auch nicht zeigen – Die Wissenschaftler wollen ja auch nach der BGE noch Geologen genannt werden dürfen . – Die bekannten tiefen Geologien – sehr wenige – müssen in den Teilgebiets-Karten eingefügt werden – Bis das inhaltlich sauber erarbeitet ist wird ein halbes Jahr ins Land gehen …
Beitrag aus dem Jahr 2012
Da will ich mal den Beitrag Am Anfang wird die ganze Republik gescannt… aus dem Jahr 2012 erwähnen, den ich nach dem Lesen des Buchs Seidler, C.(2012). Deutschlands verborgene Rohstoffe – Kupfer, Gold und Seltene Erden geschrieben habe.
Darin plädiert Seidler dafür, deutschlandweit den Untergrund bis 3.000 m zu untersuchen. Ist das realistisch?
Meine damaligen Notizen zum Buch – siehe hier.
Fragen und Antworten zum Zwischenbericht ergänzt
Siehe Punkt 9