Aus LOCCUM nichts Neues – fast

Die traditionelle LOCCUM-Tagung zum Atommüll

Am 26./27.11.2021 fand die traditionelle Atommülltagung in LOCCUM statt – dieses Mal aufgrund der Pandemielage als Online-Veranstaltung. Als jemand, der regelmäßig die Veranstaltungen um die Endlagerstandortsuche verfolgt, konnte endlagerdialog.de nichts wirklich Neues entdecken.

BGE zur Eingrenzung der Teilgebiete auf die Standortregionen

Die Vorstellungen der BGE zur Eingrenzung der Teilgebiete auf schließlich die etwa 20 Standortregionen waren schon in diversen Postern kommuniziert worden – siehe z. B. hier und hier. Für Neueinsteiger war dies eine Möglichkeit, mit den angedachten Methoden vertraut zu werden, die Teilnehmer*innen der 2. Alternativen Statuskonferenz haben in der AG 1 schon eine kritische Einschätzung dazu präsentiert bekommen.

Forschung bei der BGE

Zur Forschung der BGE wurde im Wesentlichen vorgetragen, was bereits unter Endlagersuche>Forschung>Aktuell laufende Forschungsvorhaben der Standortauswahl nachzulesen ist. Interessant war lediglich ein vom Finanzrahmen kleines Vorhaben, das sich mit der Wirkung von mehrfachen Eisüberfahrungen über einen Salzstock befasst. Dieses ist leider auf der oben genannten Internetseite nicht zu finden. Es stellt sich die Frage, ob das eine Erweiterung der Parameterstudie zur Gletscherüberfahrung und Integrität eines Salzdiapirs – GRS 309 ist, in der festgestellt wurde:

Die Berechnungen zeigen, dass die Integritätskriterien (Minimalspannungskriterium und Dilatanzkriterium) während des Herannahens eines Gletschers verletzt werden können. Die Möglichkeit einer Verletzung der Integritätskriterien steigt mit zunehmender Gletschermächtigkeit und mit zunehmender Gletschergeschwindigkeit.

Hingewiesen wurde auch auf die Forschungsaufrufe, wo aber zurzeit kein aktueller Aufruf läuft.

BaSE zum Fachforum Teilgebiete

Trotz zweifacher, sachlich vorgetragener Kritik am Verhalten des BaSE zum Beschluss der Fachkonferenz Teilgebiete über ein Fachforum Teilgebiete als Folgeformat bis zu den Regionalkonferenzen, wurde behauptet, das BaSE wäre auf den Beschluss eingegangen. Seitens des BaSE wurde nicht eingeräumt, dass gesetzte Fristen nicht eingehalten wurden, in inkooperativer Weise dann erst einmal ein Gegenvorschlag in den Raum gestellt wurde und erst nach drei Monaten konkret auf den Beschluss eingegangen wurde. Zwischendurch gab es dann auch noch einen schockierenden Präsidentenbrief, wodurch der Partizipationsbeauftragte sich in die Rolle des Nebelkerzenwerfers gedrängt fühlte. Dies wurde dann durch die nebulöse Formulierung Missverständnis abgeheftet. Weiter ausgeführt wurde das nicht, zum Brief des Präsidenten gibt es keine entsprechende Erklärung. Das BaSE hat auch bis heute nicht erklärt, was es intern unter der Forderung nach Selbstorganisation befürchtet hat:

….Ich habe aber immer wieder den Eindruck, dass Selbstorganisation als Stellvertreter steht für etwas anderes. Und was das genau ist und wie wir damit umgehen, das müssen wir noch herausfinden.

Kann man einer Institution, die sich so verhält, Vertrauen entgegenbringen??

Die LOCCUM-Tagung brachte lediglich drei kleine Neuerungen

1. Die BGE stellte in Aussicht, dass es etwa 20 Standortregionen geben wird.

2. Die BGE stellte das Veranstaltungskonzept zur Methode der Sicherheitsuntersuchungen vor.

https://endlagerdialog.de/wp-content/uploads/2021/11/veranst-bge.png

3. Das BaSE zeigte einen Fahrplanentwurf bis zum ersten Fachforum Teilgebiete.

https://endlagerdialog.de/wp-content/uploads/2021/11/BaSE_fol.png

Beim BaSE-Entwurf stellt sich die Frage, ob das BaSE jetzt die volle Kontrolle übernommen hat, oder ob die sog. Beratungs-und Planungsgruppe schon einmal zusammengekommen ist, um über den weiteren Weg zu beraten?

2 Gedanken zu „Aus LOCCUM nichts Neues – fast

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