Nachholung der AGs wegen Zwangspause
Da es versäumt worden war, zum zweiten Termin der Fachkonferenz in üblicher Weise Technik vorzuhalten, kam es am zweiten Tag zu einer gut vierstündigen Zwangspause. Die in dieser Zeit vorgesehenen Veranstaltungen werden jetzt nachgeholt – siehe hier.
World Nuclear Waste Report und Finnland, Niederlande sowie Schweiz
Heute fand die AG Internationales statt. Herr Ben Wealer trug einige Punkte aus dem World Nuclear Waste Report – Focus Europe vor, der nun schon fast zwei Jahre vorliegt.
Herr Mibus stellte das Vorgehen von europäischen Staaten in der Endlagerfrage vor. Leider reichte es lediglich für Finnland, die Niederlande und die Schweiz.
OECD NEA will sicheres Endlager, um die Kernkraftnutzung zu fördern
Frau Tadesse schilderte kurz die Arbeit der OECD NEA und betonte, dass durch Fortschritte in der Endlagerfrage die Nutzung der Atomkraft wieder in einem besseren Licht erscheine. Das ist wohl die wesentliche Aufgabe der OECD NEA. Es geht um das Sichere Endlager, so dass Kernkraftnutzung und damit auch die militärische Nutzung weiterhin akzeptabel bleibt und akzeptabler wird.
Dreibändiges Werk Nuclear Waste Governance
Fast alle Themen, die angesprochen wurden, finden sich – in wesentlich tieferer Behandlung – in dem dreibändigen Werk Nuclear Waste Governance, Challenges of Nuclear Waste Governance und Conflicts, Participation and Acceptability in Nuclear Waste Governance – siehe auch Rezensionen dazu in Wo ist die vergleichende Analyse?, Zweiter von drei Bänden und Dritter und letzter Band.
Deutschland macht mit beim „Sicheren Endlager„
Zur Erhöhung der Akzeptanz der Kernkraftnutzung leistet Deutschland einen wesentlichen Beitrag mittels der Propagierung des Sicheren Endlagers durch wesentliche politische und administrative Personen. Das Sichere Endlager im Zusammenhang mit der Standortauswahl spielt eine große Rolle in der staatsgelenkten Kommunikation. Man spricht sogar von einem Sicheren Einschluss, obwohl im gleichen Zuge eine Leckrate zugelassen wird.
Mobile Spaltprodukte und Ungewissheiten der geologischen Entwicklungen
Bisher wurden keinerlei Anstrengungen unternommen, die mobilen und damit kritischen Spaltprodukte selektiv zurückzuhalten. Chemotechnische Barrieren wurden wohl weltweit noch nicht in Angriff genommen – siehe Präsentation auf der Fachkonferenz mit dem Titel Sicherheitsanforderungen, Risikountersuchungen und Abschätzungsgrundlage des Indikators Schädigung des Menschen auf Seite 10. Dazu kommen die Ungewissheiten der geologischen Entwicklungen. Ehrlicherweise kann man lediglich von einem möglichst Risikoarmen Endlager sprechen.
Der erste Grundsatz des Strahlenschutzes – Rechtfertigung
Das sollte man gerade international im Kopf haben, um dann bei der Kernkraftnutzung die Rechtfertigung – den ersten Grundsatz des Strahlenschutzes – zu betrachten – siehe Ethical Issues in Radiation Protection. Einige Nationen wollen offensichtlich nicht auf die Atombombe verzichten. Da gibt es noch viel zu tun für IPPNW und ICAN.
Erinnert sei auch an InSOTEC, es fehlt Kontinuität
Immer wieder gab es internationale Vergleiche zur Endlagerung radioaktiver Abfälle. Erinnert sei dabei zum Beispiel an die Aufstellung von Herrn Damveld ATOMMÜLL IN BEWEGUNG.
Ein größeres Projekt war InSOTEC, das Ende 2012 abgeschlossen wurde. Inzwischen ist die Website inaktiv. Die Studie und die 13 Länderberichte können bei Interesse von endlagerdialog.de bezogen werden.
All diese Studien wie auch Nuclear Waste Governance sind Momentaufnahmen und besitzen keine Kontinuität. Es fehlt die regelmäßige wie zum Beispiel jährliche Aktualisierung.