TOP 4 der Sitzung Endlagerkommission
Bei ihrer ersten Sitzung fand die Endlagerkommission nach § 3 StandAG am 22.05.2014 unter Tagesordnungspunkt 4 Gedankenaustausch zum Arbeitsauftrag zum Ergebnis des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) zurück. Dieser hatte seine Empfehlungen vor gut einem Jahrzehnt im Jahr 2002 vorgestellt.
Als Basis die Empfehlungen des AkEnd
Praktisch einhellig wurden diese Empfehlungen als wesentliche Basis vorgeschlagen, auf der die Kommissionsarbeit aufbauen könne. Drei Mitglieder in der Kommission waren auch im AkEnd tätig – Herr Appel, Herr Sailer und Herr Thomauske. Es sollte also keine Schwierigkeiten bereiten, daran anzuknüpfen. Eine Anhörung dritter Personen kann eigentlich entfallen. Herr Thomauske stellte dazu die Forderung auf, die neben dem Endbericht erarbeiteten etwa 50 weiteren Unterlagen, die über das Internet nicht mehr verfügbar sind, auch wieder ins Netz zu stellen.
Der umfassende Vorschlag des AkEnd
Der AkEnd machte einen umfassenden Vorschlag, wie bei der Endlagersuche vorgegangen werden sollte, damals noch auf der Grundlage der politischen Vorgabe des Ein-Endlagerkonzeptes. Dabei wurden sowohl geologischen Kriterien entwickelt als auch Verfahrensfragen gerade auch unter der Prämisse der Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet.
Kungelhaftes Verfahren seit 11.11.2011
Beim kungelhaften Verfahren seit 11.11.2011, an dessen Ende nun das StandAG steht, wurde die AkEnd-Arbeit immer wieder verdrängt. Die Politik hätte sich viel durch „Zeitfenster“ und andere Hindernisse geprägte „Arbeit“ ersparen können, hätte sie die AkEnd-Vorschläge aktiv aufgegriffen. Es hätte sich lediglich ein Nachteil ergeben: Die PolitikerInnen von heute könnten sich nicht mit der einmaligen Tat rühmen, die sie angeblich vollbracht haben.
Neues Stichwort „AkEnd“
Um die nun eingeschlagene Arbeitsrichtung der Endlagerkommission zu unterstützen, wurde auf endlagerdialog.de das Schlagwort AkEnd neu eingeführt. Über dieses können die zahlreichen Beiträge schnell gefunden werden, die sich mit dem AkEnd befasst haben und befassen werden.
AkEnd-Empfehlungen sind nicht die reine Lehre
Das AkEnd-Papier ist nicht die reine Lehre, sondern ein Kompromisspapier. Das ist durchaus positiv zu sehen. Bei einer weiteren Verwendung ist dies aber zu berücksichtigen. Es ist deshalb sinnvoll, immer wieder in die Arbeitspapiere zu schauen.
Insbesondere ist bei den Kriterien zu hinterfragen, inwieweit der Standort Gorleben hier insgeheim berücksichtigt wurde. Weiterhin fehlt dem Papier insgesamt das Bekenntnis zu einem streng komparativen Verfahren. Es wird keine Aussage über die Strategie bei der multikriteriellen Entscheidung getroffen. Soll eine komparative Suche nach dem skalaren Nutzwert- oder nach dem vektoriellen Abwägungsansatz durchgeführt werden? Siehe auch Beitrag “…Das alles wurde in Gorleben.. und Arbeit von Strassert.
Für all diese Sachen ist die Bereitstellung der AkEnd-Arbeitspapiere in einer Internet-Datenbank sehr hilfreich. Dazu sollte gleich ein intelligenter Thesaurus entwickelt werden, der in Verbindung mit einem Glossar jedem interessierten Laien die Arbeit mit den Papieren erleichtert.
AkEnd nicht das Gebetbuch
Herr Thomauske konstatierte in der zweiten Sitzung der Endlagerkommission, dass AkEnd nicht das Gebetbuch sei. In den letzten 12 Jahren hat sich einiges getan. So hat sich die Bedeutung der übertägigen Erkundung verändert. Untertägige Erkundungen werden international in der Regel zur Genehmigungserteilung nicht mehr herangezogen. Siehe Videomitschnitt 2. Sitzung 5:55:42.