Suche nach NEZ-Standort
Im Jahr 1976 wurde die Suche nach dem Standort des Nuklearen Entsorgungszentrums (NEZ) inklusive Endlager der KEWA abgebrochen, und das Land Niedersachsen begann mit einer eigenen Suche.
Eigene Suche des Landes Niedersachsen
Diese Suche lief nach Schilderungen in der Sitzung des Umweltausschusses des Niedersächsischen Landtages am 17.10.1977 (veröffentlich von der GNS auf www.endlagerung.de, abgerufen 2005) mehrstufig ab. Beteiligt waren die Landesministerien für Wirtschaft, Soziales und Landwirtschaft, das Landesamt für Bodenforschung und das Oberbergamt.
Trotz dürftiger Datenlage: Ministerpräsident Albrecht benennt nur einen Standort
Der wesentliche Fehler dieser Auswahl war, dass bei schwacher Datenlage nur ein Standort – nämlich Gorleben – ausgewählt und von Ministerpräsident Albrecht am 22.02.1977 verkündet wurde. Dies entsprach wohl einer landespolitischen Vorgabe (siehe Der fatale Gorleben-Fehler ).
Festzuhalten ist aber, dass der Auswahlprozess offensichtlich mit reiner Fachkompetenz des Landes – insbesondere des Landesamtes für Bodenforschung – stattfand.
Die wissenschaftsmethodische Sicht
Aus wissenschaftsmethodischer Sicht müssen bei einem solchen Problem bis zum Schluss mehrere Alternativen nebeneinander geprüft werden. Es müssen mehrere Standorte sowohl über- als auch untertägig erkundet werden. Denn das Endergebnis kann kein sicheres, sondern nur das bestmögliche Endlager sein.
Niedersachsen könnte bundesweite Suche vorbereiten
Auf der Basis der heutigen Datenlage könnte auch wieder das Land Niedersachsen eine bundesweite Endlagersuche durch Charakterisierung der landeseigenen Standorte vorbereiten. Beachtet werden muss nur das Ziel: bestmögliches Tiefenlager für radioaktive Abfälle statt sicheres Endlager. Die Fachkompetenz liegt beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Im Gegensatz zum Verfahren 1976/77 sollte diese Arbeit offen und transparent gestaltet werden.
Einstiegskriterien und etwa siebzig Standorte
Als Einstiegskriterien bieten sich die Gorleben-Auswahlkriterien von 1977 an (Bundestagsdrucksache 8/3082 auf Seite 6). Das heißt, alle Standorte im Land, die mindestens diese Kriterien erfüllen, sollten charakterisiert werden. Man wird auf etwa siebzig untersuchungswürdige Standorte im Land Niedersachsen kommen.
Ministerpräsident Weil bringt Ergebnis in Bund-Länder Arbeitsgruppe ein
Ministerpräsident Weil könnte zum Abschluss der Arbeiten die Ergebnisse in die seit dem 11.11.2011 bestehende Bund-Länder Arbeitsgruppe Endlagersuche einbringen.
Die anderen Bundesländer wären dann unter Druck, ähnlich zu verfahren.