Frage vom 17.10.2020 nicht beantwortet
Auf der Auftaktveranstaltung am 17.10.2020 wurde von endlagerdialog.de folgende Frage gestellt – siehe hier:
Gehörte der Salzstock Uchte zu identifiziertem Endlagergestein, warum wurde er nicht zum IG?
Die Frage wurde nicht beantwortet. Sie wurde als zu speziell bezeichnet. Aber auch im Nachgang wurde von der BGE darauf bisher nicht eingegangen.
Master-Inventierungstabellen
Sieht man sich die Unterlagen der BGE und insbesondere den Datenbericht Teil 1 von 4 – Mindestanforderungen gemäß § 23 StandAG und geowissenschaftlichen Abwägungskriterien gemäß § 24 StandAG an, so muss man ab Seite 65 in den Master-Inventierungstabellen nach Potentiellem Wirtsgestein suchen. Eigentlich sollte es nach geologischem Sprachgebrauch eher Potenzielles Wirtsgebirge heißen – siehe Chaudry, S., V. Mintzlaff, et al. (2016). Der Beitrag der Geologie zur Tiefenlagerung hoch radioaktiver Reststoffe, in: U. Smeddinck, S. Kuppler und S. Chaudry (Hrsg.), Inter- und Transdisziplinarität bei der Entsorgung radioaktiver Reststoffe. Der Begriff Uchte kommt dort jedoch nicht vor.
KEWA und Jaritz 1983
Die oben genannte Frage ergab sich aus der Tatsache, dass in der KEWA-Studie 1974 der Standort Uchte unter F erwähnt wurde, aber schon in der Studie Jaritz, W. und Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).(1983). Eignung von Salzstöcken in Niedersachsen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle. wird dieser Standort nicht mehr erwähnt.
Uchte in Artikel über Exploration
Interessant ist das Auftauchen des Standortes Uchte in PASTERNAK, M. (2004). „Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas in Deutschland 2003.“ in: ERDÖL ERDGAS KOHLE 120(7/8).
KEWA genauer angeschaut – Fehler entdeckt
Sieht man sich jedoch nochmals die Tabelle in der KEWA-Studie an, so entdeckt man in der Zeile Geologie unter der Spalte Uchte
die Bemerkung Endlagerpotential vorhanden? nein. Damit wird klar: Am Standort Uchte gibt es gar keinen Salzstock. Die Frage nach dem Salzstock Uchte geht also auf einen Fehler von endlagerdialog.de bei der Auswertung der KEWA-Studie zurück. endlagerdialog.de zieht hiermit die Frage zurück.
Neue Frage: Erdgasfelder als Ausschlussgebiete?
Gleichzeitig taucht eine neue Frage auf: Warum werden Erdgasfelder im Zwischenbericht nicht als Ausschlussgebiete gekennzeichnet?
Gilt hier das gleiche wie beim Kavernenfeld westlich von Epe?
endlagerdialog.de: Weshalb wurde das Kavernenfeld westlich von Epe nicht als Ausschlussgebiet Bergwerk eingestuft, sondern lediglich die Bohrungen berücksichtigt?
BGE: Uns ist bekannt, dass es in dem Gebiet Kavernen gibt. Gleichzeitig lagen uns zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Zwischenberichts Teilgebiete dazu noch keine Daten vor, auf deren Basis wir unsere Ausschlussmethode anwenden konnten.
Die Daten liegen in analoger Form in den Archiven der Bergbehörde Arnsberg vor. Sie sollen digitalisiert werden, um für Schritt 2 von Phase I genutzt werden zu können. Der Digitalisierungsprozess hat sich auch durch Einschränkungen verzögert, die aus der Corona-Pandemie folgen. Unabhängig davon sind wir dazu im engen Austausch mit der Bergbehörde Arnsberg….