Mindestens fünf Jahre noch
Anlässlich der Fünften gemeinsamen Befahrung des Endlagers Morsleben im Nachgang zum Erörterungstermin haben die Vertreter des BfS am 06.11.2013 mit großer Offenheit dargelegt, dass noch mindestens fünf Jahre benötigt werden, um weitere Unterlagen zur Planfeststellung der Schließung des ERAM zu erarbeiten. Seitens der Genehmigungsbehörde wird deshalb inzwischen von einem Mehrgenerationenprojekt gesprochen. Diese neue zeitliche Ausrichtung hat im Wesentlichen folgende zwei Gründe.
Erstens: Empfehlungen der Entsorgungskommission
Erstens wurden die Empfehlungen der Entsorgungskommission an das BMU zum sogenannten Langzeitsicherheitsnachweis dem BfS als Weisungen übermittelt. Dabei ist die Modellierung des Zweiphasenflusses die zeitaufwendigste Arbeit. Ein entsprechender Auftrag an die GRS benötigt eine Bearbeitungszeit von etwa fünf Jahren. Erst auf dieser Grundlage können die geforderten Nachbesserungen bei den FEPs erarbeitet werden.
Zweitens: Probleme bei den Streckenabdichtungen
Weiterhin gibt es Probleme mit den Streckenabdichtungen. Der In-situ-Versuch zur Abdichtung im Salzgestein erbrachte nach den bisherigen Messungen nicht die angestrebte Dichtigkeit. Die Anfangspermeabilität beträgt etwa 2 bis 3 x 10-18 m2, das Ziel war 1 x 10-18 m2. Der In-situ-Versuch im Anhydrit führte nicht einmal zum entsprechenden Quelldruck.
Umschwenken auf Kombinationsbauwerken
Als Konsequenz daraus wird zurzeit darüber nachgedacht, die als monolithische Bauwerke geplanten Abdichtungen zu ersetzen durch Kombinationsbauwerke. Diese Strategie wird allgemein bei Schachtverschlüssen verfolgt und soll jetzt auch für die Streckenabdichtungen entwickelt werden.
BfS wollte Qualität nicht prüfen
Zu erinnern ist, dass dieser Punkt erst offensichtlich werden konnte, weil die Genehmigungsbehörde In-situ-Versuch und die messtechnische Nachprüfung der Qualität verlangt hatte. Das BfS wollte lediglich die arbeitstechnische Machbarkeit der Bauwerke zeigen.