Regionalverband will fundierte Stellungnahmen abgeben können
In der Schwäbischen Zeitung online erschien unter Lokales ein Artikel mit dem Titel Region will sich gegen Atommüll-Endlager wehren. Darin wird ausgeführt:
Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben mit Sitz in Ravensburg beschäftigt sich gerade intensiv mit dem Thema, um fundierte Stellungnahmen abgeben zu können, falls nötig.
Sicherlich ist das nicht unangebracht, aber es sollten doch richtige Informationen verbreitet werden.
BGR sucht nicht, sondern die BGE
So wird dargelegt, dass die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Standortsuche ab 2018 im Auftrag der Bundesregierung betreiben wird. Das trifft nicht zu. Die Standortsuche wird von der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) betrieben werden, sobald das entsprechende Gesetz – das StandAG – im Bundesgesetzblatt verkündet sein wird. Es passierte am 31.03.2017 den Bundesrat und wird mit Sicherheit noch im Jahr 2017 im Gesetzesblatt erscheinen.
BGR hat nur beratende Funktion, selbst die Daten kommen von den Landesämtern
Die BGR hat lediglich beratende Funktion, soweit die BGE auf die BGR zugreift. Selbst die geologischen Daten kommen von den Geologischen Diensten der Länder und müssen zwecks Standortsuche von der BGE dort abgefordert werden. Für die Sicherung von Standorten nach § 21 StandAG ist das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) zuständig, das ebenfalls die Daten bei den Landesämtern abrufen muss.
Kristallingestein größere Rolle in Süddeutschland
Weiterhin wird Granit (Kristallingestein) in Süddeutschland eine größere Rolle spielen als bisher angenommen. Bisher wurde die alten Daten der BGR zu nicht verdeckten Kristallinvorkommen zugrunde gelegt. Setzt man jedoch die durch das Standortauswahlgesetz indirekt festgelegte Maximaltiefe von 1500 m (§ 21 Abs.2 Satz 1 StandAG) sowie eine notwendige Mächtigkeit von 100 m an und nimmt die Karte des anstehenden kristallinen Grundgebirges zu Hilfe (CHRISTA-Endbericht, Seite 65, siehe auch Beitrag Neues von Salz und Kristallin), dann müssen weite Teile Süddeutschlands in den Untersuchungsraum für ein Endlager einbezogen werden.