Ansprüche an die Geologie
Vor dem Hintergrund des wesentlich brisanteren Abfallinventars von Konrad gegenüber dem Endlager Morsleben und der Asse sollten hohe Ansprüche an die Geologie gestellt werden. Doch auch Konrad ist ein altes Gewinnungsbergwerk. Lediglich die Einlagerungshohlräume werden neu erstellt und nach der Einlagerung zeitnah abschnittsweise verschlossen.
Verzicht auf Isolation
Weiterhin hat man bei Konrad auf den Isolationsgedanken verzichtet. Es ist eine verzögerte Freisetzung vorgesehen.
Es handelt sich um eine Endlagerkonfiguration, bei der die Einlagerung nicht im einschlusswirksamen Gebirgsbereich stattfindet (Konfigurationstyp Bb nach AkEnd-Bericht S. 135). Eingelagert wird in Eisenerz, der einschließwirksame Gebirgsbereich besteht aus Tongesteinsschichten von mindestens 170 Metern Mächtigkeit.
Verzicht auf Optimierung
Da die Geologie das wesentliche Kriterium der Endlagerung in Deutschland sein soll, ist nach einem alten Grundsatz des Strahlenschutzes eine Optimierung dieser Komponente durchzuführen. Siehe auch Artikel Vergleichende Endlagersuche ist bereits jetzt gesetzliche Pflicht. Darauf wurde aber im Fall Konrad verzichtet.
Verzicht auf gasarme Konditionierung
Bei den Konrad-Abfällen geht man von der Bildung von 210 Millionen Kubikmetern Gas aus. Die Gasbildung wird etwa 5.000 Jahre anhalten. Eine gasarme Konditionierung ist derzeit nicht vorgesehen. Das quasi offene Endlager verhindert, dass sich ein hoher Druck wie im Endlager Morsleben aufbauen kann. Die Öffnung Richtung Gemeinde Calberlah fungiert quasi als Wallmann-Ventil.