„Kein Endlager-Standort in [Bundesland xy]“?

geopot_hess„Nein. Es gibt keinen Standort in Hessen“

In einem Interview des Hessischen Rundfunks mit der Landesumweltministerin  antwortete Frau Puttrich auf die Frage, ob ergebnisoffene Endlagersuche auch bedeute, dass ein Standort in Hessen denkbar wäre, da ja auch Atommüll aus Biblis und Hanau endzulagern sei, mit einem kurzen:

Nein. Es gibt keinen Standort in Hessen, der geeignet wäre.

Neuere wissenschaftliche Arbeiten?

Das war vielleicht etwas voreilig. In Hessen wird bereits ein Endlager betrieben, nicht für radioaktive Abfälle, sondern für Sonderabfall am Standort Herfa-Neurode – siehe Beitrag zu Untertagedeponien.

Sollte es in Hessen keine weiteren solche Standorte geben? Was sagen dazu die neueren wissenschaftlichen Arbeiten zur 3D-Modellierung des hessischen Untergrundes zu Geopotenzialen? Sind dabei vielleicht entsprechende Erkenntnisse angefallen? Da lohnt sich schon mal eine Anfrage beim geologischen Landesamt.

Behinderer einer ergebnisoffenen Endlagersuche

Mit dieser Absage wird Hessen zusammen mit Bayern und  Sachsen-Anhalt zum Behinderer einer ergebnisoffenen Endlagersuche. Die Teilnahme von Hessen an den Bund-Länder-Gesprächen muss als scheinheilig bezeichnet werden.

Wenigstens ein Standort pro Bundesland, ohne Ausnahme

Zu einer ergebnisoffenen Suche auf einer weißen Landkarte muss jedes Bundesland abschätzen, an welchen Stellen im eigenen Land Endlagerstandorte vorstellbar sind. Dazu sind die landesgeologischen Dienste gefragt, die inzwischen über 3-D-Modelle der Landesgeologie verfügen und Antworten auf ähnliche Fragestellungen – zum Beispiel zu Geothermiepotenzialen, Möglichkeiten der CCS-Technologie und Anlage von Gasspeicherkavernen – ausgearbeitet haben.

Jedes Bundesland muss wenigstens einen Standort benennen, ohne Ausnahme.

Ein Gedanke zu „„Kein Endlager-Standort in [Bundesland xy]“?

  1. Auch Schleswig-Holstein will sich offensichtlich auf der „weißen“ Landkarte unsichtbar machen. So wird in einem Artikel vom 30.11.2012 der Umweltminister von Schleswig-Holstein, Herr Habeck, folgendermaßen wiedergegeben:

    Es müsse eine weiße Landkarte geben, von der die Suche ausgeht, sagte er. Dies beziehe jedes Bundesland, auch Schleswig-Holstein, mit ein, meinte Habeck, schränkte den Norden als mögliche Option aber gleichzeitig stark ein. „Endlager kann nur der Standort werden, der geologisch am geeignetsten und am sichersten von allen ist. In Schleswig-Holstein ist derzeit kein Standort bekannt, der geologisch geeignet scheint“, sagte der Minister.

    Herr Habeck hätte sich vor seiner Äußerung bei seinem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Abteilung 6: Geologie und Boden kundig machen sollen. So hat er sich als Lokalpatriot entpuppt. Solch eine Haltung führt nicht zum bestmöglichen Endlager.

    In der Salzstudie der BGR gibt es die Tabelle 14. In Schleswig-Holstein liegen die Salzstrukturen Eisendorf-Gnutz, Hamdorf, Hennstedt, Krempe, Siek und Sterup.

    Den Vorgaben entsprechen annähernd Eisendorf-Gnutz, Hamdorf und Sterup. Hennstedt entspricht nicht den Vorgaben, da der Salzspiegel zu tief liegt. Dies könnte aber gerade ein Vorteil sein, wenn man aus naheliegenden Gründen auch tiefere Strukturen mit einbezieht. Siehe Beitrag Am Anfang wird die ganze Republik gescannt….

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