Podiumsdiskussion
Die Forschungsplattform ENTRIA geht jetzt mit einer Podiumsdiskussion zum Standortauswahlgesetz in die Öffentlichkeit. Eine kleine Kostprobe gab es schon im September 2013. Die jetzt angekündigte Veranstaltung findet am 21.11.2013 in Karlsruhe statt.
Irreführende Ankündigung
Auf der Ankündigung finden sich aber Symbole, die in die Irre führen. Bekanntermaßen befasst sich das Standortauswahlgesetz mit hochradioaktiven Abfällen. Trotzdem finden sich auf der Einladung als Symbole Gelbe Fässer. Diese Fässer sind aber lediglich als Transportbehälter für schwachradioaktive Abfälle geeignet.
Der ENTRIA Pressesprecher?
Interessant ist weiterhin die Bezeichnung von Herrn Tzschentke als Pressesprecher ENTRIA. Andererseits kann man nämlich unter http://www.irs.uni-hannover.de lesen:
Frau Fricke leitet ab 1. März 2013 im IRS die Öffentlichkeitsarbeit der BMBF geförderten NTH-Forschungsplattform „Entsorgungsoptionen für radioaktive Reststoffe: Interdisziplinäre Analysen und Entwicklung von Bewertungsgrundlagen“ . Sie repräsentiert damit die Arbeit von ca 50 Mitarbeitern von 13 Partnerorganisationen. 26. February 2013
Gibt es jetzt einen Pressesprecher und eine Leiterin Öffentlichkeitsarbeit? Aufschluss gibt der Internetauftritt entria.de nicht.
Übertragung im INTERNET und Dokumentation
Die Fragen an entria@irs.uni-hannover.de werden in der Regel von Herrn Tzschentke beantwortet. So auch die folgende Anfrage von endlagerdialog.de zu der oben genannten Veranstaltung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wird die oben genannte Veranstaltung im Internet oder auf einem TV-Kanal übertragen?
Wie wird die Veranstaltung dokumentiert?
Ab wann steht die Dokumentation zur Verfügung?
Die Antwort des Pressesprechers:
Die Podiumsdiskussion wird weder im Internet noch im TV übertragen. Ich möchte Sie aber auch noch einmal persönlich herzlich zu der Veranstaltung einladen! Eine kurze Zusammenfassung wird nach angemessener Frist auf www.entria.de verfügbar sein.
Da stellen sich spontan folgende Fragen:
Weshalb schafft es ENTRIA nicht, was jede Bürgerinitiative und jeder Umweltverband schafft: eine Übertragung im INTERNET. Vielleicht sollten Sie mal Kontakt zu http://www.asse2.de/ und BUND Sachsen-Anhalt e. V. aufnehmen, wie man so etwas macht.
Warum wird nur eine kurze Zusammenfassung erstellt, warum keine Verschriftlichung, damit es in den wissenschaftlichen Prozess aufgenommen werden kann?
Wollen Sie sich wie die Politik verhalten, die zu ihrem Forum Standortauswahlgesetz auch nichts verschriftlicht haben, um in der Sache keine Kontinuität entstehen zu lassen?
Das ist ja in der Politik ein probates Mittel, um alle drei Jahre das Gleiche als Neues propagieren zu können. Läuft Wissenschaft jetzt auch so? Oder besser: Ihre Wissenschaft!
Blockade durch die Politik
Ansonsten kann die Veranstaltung interessant werden. Wie wird seitens der Politiker der absolute Stillstand in der Endlagerfrage vertreten? Alle Probleme wurden vertagt oder auf die Kommission verschoben. Diese Methodik wird als parteiübergreifender Konsens verkauft.
Und selbst die Einberufung der Kommission wurde nicht umgesetzt. Sie wurde nicht – wie angekündigt – vor der Bundestagswahl eingesetzt. Und sie ist gut acht Wochen nach der Wahl immer noch nicht berufen. Hier blockiert die Politik massiv die Facharbeit. Insgesamt wird wohl der starke Zugriff der Politik (siehe auch social space-time nach Collins) auf das Endlagerproblem verhindern, dass das Problem in den nächsten 30 Jahren wirklich angegangen wird.