Geologie von Konrad

Ansprüche an die Geologie

Vor dem Hintergrund des wesentlich brisanteren Abfallinventars von Konrad gegenüber dem Endlager Morsleben und der Asse sollten hohe Ansprüche an die Geologie gestellt werden. Doch auch Konrad ist ein altes Gewinnungsbergwerk. Lediglich die Einlagerungshohlräume werden neu erstellt und nach der Einlagerung zeitnah abschnittsweise verschlossen. Weiterlesen

Das Abfallinventar von Konrad im Vergleich

Volumen und Aktivität

Abfallmengen können zum Beispiel auf der Grundlage von Volumen, Aktivität oder auch Radiotoxizität verglichen werden. Bezüglich der Wirkung auf Mensch und Umwelt sagt das Abfallvolumen bei radioaktiven Abfällen nichts aus. Dazu ist eher die Aktivität, das heißt die Anzahl der radioaktiven Zerfälle pro Zeiteinheit, geeignet. Aber auch das reicht nicht, da die Schädigung pro Zerfallsereignis sehr unterschiedlich sein kann. Weiterlesen

Fragwürdige Solidarität mit der Asse gefordert

In der 16. Ausgabe der ASSE EINBLICKE, einer Kundenzeitschrift des BfS, wird die Forderung aufgestellt, Solidarität mit der Asse zu üben. Auf die Frage

Wie gehen Sie damit um, dass die Menschen in der Region Wolfenbüttel die Rückholung herbeisehnen, es aber noch keinen Ort gibt, wo der Abfall hinkönnte?

wird geantwortet:

Es ist ein Grundproblem, dass die Risikowahrnehmung mit der Entfernung zum Ort des Geschehens schnell abnimmt. In direkter Nachbarschaft zu Braunschweig existiert mit der Asse ein großes Umweltproblem mit Auswirkungen, die in letzter Konsequenz auch Folgen für die Region haben könnten. Dennoch lehnt Braunschweig es ab, die Laugen aus der Asse dort behandeln zu lassen. Ähnliches erleben wir in Salzgitter, wo man den rückgeholten Abfall nicht im Endlager Konrad einlagern möchte. Unabhängig von berechtigten Fragen an das Entsorgungsunternehmen in Braunschweig geht es für mich um Solidarität. Und darum, klarzumachen, dass die Probleme mit der Asse nicht von den Menschen in Wolfenbüttel verursacht worden sind und dort allein nicht gelöst werden können. Wir müssen alle für eine bessere Situation sorgen. Dazu gehört es auch, ein Stück Verantwortung zu übernehmen für Probleme, die man nicht selbst verursacht hat.

Verpackt sind diese Inhalte in eine Interviewform, die aber wenig glaubhaft ist. Dazu kommen wir noch am Schluss dieses Artikels.

Was wird indirekt verlangt? Die Bereitschaft, die Erweiterungsaktivitäten des Entsorgungsunternehmens in Braunschweig und die Endlagerung von Asse-Abfällen im Endlager Konrad zu akzeptieren. Weiterlesen

Ist Gasbildung unvermeidbar?

Die Planunterlagen zur Schließung des Endlagers Morsleben zeigen, dass enorme Gasmengen entstehen können. Es muss deshalb sogar eine Druckentlastungsbohrung vom West- ins Südfeld angelegt werden. Auch für das Endlager Konrad wird mit Gasentwicklung gerechnet. In diesem Fall kann dies aber nicht zu einem hohen Druckaufbau führen, da das Endlager seitlich offen ist. Die Schicht Oxford erreicht nach zirka 33 Kilometern bei Calberlah das oberflächennahe Grundwasser. Weiterlesen

Vom „Fass ohne Boden“ zum „fliegenden Flugzeug ohne Landebahn“

In einem Essay in der Financial Times Deutschland über die Situation der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland wird versucht, sich über verständliche Gedankenexperimente der Problematik zu nähern. Ein durchaus richtiger Ansatz, denn nur über Verständnis kommt man zu Verständigung, einer Voraussetzung zum Aufbau von Vertrauen. Weiterlesen

Zuständigkeiten sinnvoll aufteilen

Die derzeitige Diskussion um den ersten Regierungsentwurf eines Endlagersuchgesetzes, der immer noch nicht öffentlich ist, kreist um eine darin angeblich vorgeschlagene neue Behörde, um ein Bundesinstitut für Endlager.
Nach Meldung der Süddeutschen Zeitung äußerte sich dazu Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, mit den Worten:

Erst müssen die inhaltlichen Fragen des Prozesses geklärt werden, dann die Zuständigkeiten.

Anzumerken ist dazu, dass die organisatorischen Fragen zumindest die gleiche Bedeutung haben wie die inhaltlichen. Zwar spielen nicht die Zuständigkeiten eine wesentliche Rolle, wohl aber die Aufteilung der Zuständigkeiten. Weiterlesen

Das Endlagerbergwerk ASSE II

Bereits im Ersten Atomprogramm von 1957 wurde zum Strahlenschutz ausgeführt, es sei sei vor allem auch auf dem Gebiet der sicheren Beseitigung oder Verwertung radioaktiver Rückstände zu forschen [1]. Dennoch entstand Mitte der 1960er Jahre ein Entsorgungsdruck, der zum zügigen Kauf und zur Einlagerung im ehemaligen Salzbergwerk ASSE II führte. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Die Bundesrepublik Deutschland investierte im Zuge des Ersten Atomprogramms seit der Mitte der 1950er Jahre enorme Forschungsmittel in die Atomtechnik. Eine treibende Kraft im Hintergrund waren die Ambitionen Deutschlands, wie andere Länder die Atombombentechnologie zu besitzen. Europäisch abgesicherte wurde dies durch die Gründung von EURATOM. Die Entwicklung gipfelte in dem von Konrad Adenauer mit Maurice Faure im November 1957 abgesprochenen Plan, unter Beteiligung von Frankreich, Deutschland und Italien eine eigene Atombombe zu entwickeln [2]. Weiterlesen