Gorleben soll gleichbehandelt werden

In einem Artikel der Nordwest-Zeitung über das Bund-Ländertreffen zur Endlagersuche am 09.02.2012 wird Bundesumweltmister Röttgen wie folgt zitiert:

„Gorleben ist eine politische Frage“, bestätigt Röttgen. Für ihn steht fest: „Es kann keinen politischen Ausschluss Gorlebens geben, sondern Gorleben muss gleich behandelt werden wie andere mögliche Standorte.“

Im SPIEGEL liest man Ähnliches:

Alle möglichen Standorte „unter Einschluss Gorlebens“ sollten gleichbehandelt werden, sagte Röttgen aber. Es werde keinen politischen Vorabausschluss geben.

Was bedeutet das? Weiterlesen

Mageres Resümee zum ersten Fachdialog präsentiert

Mit viel Aufwand und wenig Beteiligung wurde der erste sogenannte Fachdialog im Rahmen des Gorleben Dialogs durchgeführt. Vier Schritte waren vorgesehen.

  1. Bürger fragen – Online Frageplattform
  2. Experten antworten – Fachdialog/Livestream
  3. Dokumentation – Antworten der Experten online
  4. Resümee – Bundesumweltministerium

Die Struktur war sehr sinnvoll geplant. Doch wie sah die praktische Umsetzung aus? Weiterlesen

Vom „Fass ohne Boden“ zum „fliegenden Flugzeug ohne Landebahn“

In einem Essay in der Financial Times Deutschland über die Situation der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland wird versucht, sich über verständliche Gedankenexperimente der Problematik zu nähern. Ein durchaus richtiger Ansatz, denn nur über Verständnis kommt man zu Verständigung, einer Voraussetzung zum Aufbau von Vertrauen. Weiterlesen

Steuerzahler haben die „Vorläufige Sicherheitsanalyse“ schon teilfinanziert

Immer wieder wird betont, dass für die Kosten der Endlagerung die Abfallverursacher aufkommen. Das mag ja in der Theorie so festgelegt sein, die Praxis sieht aber häufig anders aus.

In der Zeit des mit den Energieversorgern vereinbarten Moratoriums von Oktober 2000 bis November 2010 wurde am Projekt Gorleben weiter gearbeitet. So wurde von 2005 bis 2010 das Projekt ISIBEL durchgeführt. Weiterlesen

Konsens von Bund und Ländern: Gorleben bleibt im Topf

Bundesumweltminister Norbert Röttgen betonte in einem Interview mit dem SWR am 28.01.2012 (auszugsweise Mitschrift), dass die Bund-Länderarbeitsgruppe zum Endlagersuchgesetz inzwischen den Konsens gefunden hat, Gorleben im Topf zu lassen.

Interessanterweise haben alle Länder und der Bund das schon aufgeschrieben als erreichten Konsens. Gorleben bleibt im Topf, alles andere wäre ja auch nicht vernünftig, weil dort bislang alle Erkenntnisse, die vorliegen, keine Eignungsfeststellung ermöglichen, aber auch das Gegenteil nicht erwiesen ist.

Damit ist die Latte für die neue Endlagersuche sehr hoch gelegt, denn jetzt ist es harte Arbeit, für den Neuanfang eine Glaubwürdigkeit zu erarbeiten. Einfacher wäre es für die Vertrauensbildung gewesen, Gorleben fallen zu lassen. Weiterlesen

Der fatale Gorleben-Fehler

Die Standortwahl für ein nukleares Entsorgungszentrum, das auch ein Endlager umfassen sollte, fing 1974 an. Die Kernbrennstoffwiederaufarbeitungsgesellschaft mbH (KEWA) suchte bundesweit anhand eines Kriterienrasters geeignete Standorte. Dabei spielte die Endlagereignung zwar nur eine untergeordnete Rolle, die KEWA-Studie [1] machte aber nicht den Fehler, sich auf nur einen Standort zu reduzieren.

Insgesamt wurden drei Standorte zur weiteren Untersuchung benannt. Auch im weiteren Verlauf wurde bei Ausfall eines Standortes dieser durch einen anderen ergänzt. So wurde der Standort Faßberg wegen Erdgasvorkommen und negativen Bohrergebnissen durch Lutterloh ersetzt. Weiterlesen

Die nächsten Eiszeiten über dem Salzstock Gorleben

Um Abschätzungen über den Einfluss der zukünftigen Eiszeiten auf den Salzstock Gorleben zu machen, ist es angeraten, in die Vergangenheit zu schauen. So gibt es interessante Aussagen zur Elsterkaltzeit vor etwa 400.000 Jahren:

Im Tertiär wurde der Salzstock von meist nur geringmächtigen Ablagerungen überdeckt. Die zum Ende des Tertiärs und in der Präglazialzeit einsetzende Erosion führte zu einer Reduzierung der Überdeckung des Salzstockes. Während der elsterzeitlichen Vereisung im Quartär kam es zur Ausräumung der tertiären Schichten und stellenweise zur Freilegung der Salzstockoberfläche. Im Scheitelbereich des Salzstockes führte die zunehmende Subrosion während des Quartärs zur Entstehung glazialer Rinnen. [1]

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Gas- und Kohlenwasserstoffvorkommen

Nach knapp einem Jahr des absoluten Schweigens startete der bereits am 02.12.2010 angekündigte sogenannte „Gorlebendialog“. Am 12. Oktober 2011 wurde ein Fachdialog zu „Gas- und Kohlenwasserstoffvorkommen“ veranstaltet. Jeder war eingeladen, ab dem 14. September Fragen einzureichen, die dann von den Experten diskutiert wurden. Weiterlesen