In vier Schritten durch die BGE-Papiere zum Methodenvorschlag

Vorschlag der BGE: Prüfschritte und Ablaufschema der Sicherheitsuntersuchung in der Phase I

Methodenvorschlag der BGE in zwei Papieren

Der Methodenvorschlag der BGE zur Sicherheitsuntersuchung in Phase I des Standortauswahlverfahrens ist auf viele Seiten Unterlagen festgehalten. Es sind gut 800 Seiten mit Text und Grafiken. Auch der Zwischenbericht Teilgebiete bestand aus einer Fülle von Unterlagen, die endlagerdialog.de versucht hatte, in einem Beitrag zu sortieren und damit zugänglicher zu machen. Die jetzt vorgelegten Methodenpapiere sind wesentlich einfacher strukturiert. Es gibt lediglich zwei grundlegende Werke:

Doch schon hier fängt die erste Schwierigkeit an. Das zweite Papier wird auch als Anlage 1 (Anl) bezeichnet, es gibt jedoch keine weitere Anlage. In dieser Anlage gibt es zudem noch sechs Anhänge. Weiterhin werden auch die Anlagen 1 bis 4 zum StandAG (StandAG-Anl) benutzt, die sich mit den geowissenschaftlichen Abwägungskriterien zur Qualität des Einschlusses und der Robustheit befassen.

Aufteilung in vier Abschnitte mit Links zu Kapiteln in der Methodenherleitung

Im Papier Fachlicher Methodenvorschlag wird oft verwiesen auf spezielle Teile des Papiers Methodenherleitung. Es ist durchaus lohnenswert, diesen Verweisen nachzugehen. Um hier die Arbeit zu erleichtern, hat endlagerdialog.de das Methodenvorschlagspapier aufgeteilt und mit Links versehen. Damit wird der Fachlichen Methodenvorschlag in vier Abschnitte aufgeteilt, so dass man in vier Schritten sich der BGE-Methode nähern kann.

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Hintergründe zur Veröffentlichung der BGE-Methodenvorschläge zu den Sicherheitsuntersuchungen

Ausschnitt aus Graphic Recording der nichtöffentlichen BPG-Sitzung am 16.02.2022 und BGE-Broschüre Methoden für die Endlagersuche

In Erwartung der BGE-Methodenvorschläge zu den Sicherheitsuntersuchungen

Morgen, am 28.03.2022, sollen die Methodenvorschläge der BGE zu den in der Phase 1 durchzuführenden Sicherheitsuntersuchungen (rvSU) veröffentlicht werden. Im Vorfeld wurden auf diversen öffentlichen Sitzungen Diskussionen über dieses Vorhaben und die Bearbeitung der Methodenvorschläge geführt, die bisher nur lückenhaft dokumentiert sind. Dazu kommt noch eine Vielzahl von nichtöffentlichen Sitzungen, deren Verläufe weitgehend unbekannt sind. Daneben gab es Geheimsitzungen, wo nicht einmal die Termine das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben. Vor diesem Hintergrund von einem transparenten Verfahren der Endlagerstandortauswahl zu sprechen, ist ein Euphemismus, der an Lüge grenzt.

Was wurde dazu in diversen Veranstaltungen verlautbart?

endlagerdialog.de hat an diversen öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen und will im Folgenden die wesentlichen Punkte im Hinblick auf die bevorstehende Methodendiskussion der rvSUs zusammenfassen. Es geht um folgende Veranstaltungen:

  1. Beratungs- und Planungsgruppe 26.01.2022 (Unterlagen nicht vorhanden, Protokoll)
  2. NBG-Sitzung 15.02. (Unterlagen, Video nicht vorhanden)
  3. Beratungs- und Planungsgruppe, nichtöffentlich 16.02. (kryptisches Protokoll)
  4. Beratung- und Planungsgruppe 23.02. (Unterlagen und Protokoll nicht vorhanden)
  5. NBG-Sitzung 15.03. (Unterlagen, Video)
  6. Workshop Evaluation Fachkonferenz Teilgebiete 18.03. (keine Dokumentation, eine Präsentation)
  7. Beratung- und Planungsgruppe 23.03. (Unterlagen und Protokoll nicht vorhanden)

Gläserne BGE? Ist nicht!

Als Erstes ist festzuhalten, dass die Forderung u. a. des BUND e. V. nach einer Gläsernen BGE (Protokoll 19.02.2021, Seite 31) nicht umgesetzt wurde. Die BGE war in öffentlichen Sitzungen nicht bereit, vor dem 28.03.2022 über die interne Arbeit zeitnah zu berichten. Das BaSE hat die Sitzung am 26.01. falsch angekündigt und über die Sitzung am 23.02. falsch berichtet, indem es von Arbeitsfortschritten der BGE gesprochen hat. Da fällt einem nur das landläufige Statement ein:

Sind die so dumm oder tun sie nur so?

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Falsche Berichterstattung des BaSE über die BPG-Sitzung

BaSE nur mit zweiter Reihe vertreten

Mit Datum vom 07.03.2022 gibt es unter BASE>Aktuelles>Weitere Meldungen einen Bericht von der zweiten öffentlichen Sitzung der Beratungs- und Planungsgruppe (BPG), an der das BaSE lediglich mit der zweiten Reihe teilnahm. Die entsandten BPG-Mitglieder des BaSE waren nicht anwesend.

Falscher Titel

Der Titel Rückblick: Über 200 Teilnehmer:innen diskutieren den Arbeitsfortschritt der BGE ist falsch. Die BGE hat, wie auch schon auf der ersten öffentlichen BPG-Sitzung, lediglich zum wiederholten Mal vorgestellt, was sie bis Ende März machen wird. Über Arbeitsfortschritte – wie zum Beispiel die Methode zur Wahl der Untersuchungsräume, über Abgrenzung von Untersuchungsräumen und Untersuchungsgebieten etc. – wurde weder vorgetragen noch diskutiert. Schon bei der ersten öBPG-Sitzung wurde das falsch angekündigt. Seit der Veröffentlichung der Gebiete zur Methodenentwicklung Anfang Juli 2021 gibt es keinerlei öffentliche Mitteilung über Fortschritte bei der Methodenentwicklung zur Reduktion der Teilgebiete auf Standortregionen.

Umbenennung ohne Angabe von Gründen

Interessant ist in der BaSE-Meldung, dass im Nachgang zur öffentlichen Sitzung das Fachforum Teilgebiete in Forum Endlagersuche umbenannt wurde. Eine Begründung wird wieder nicht angegeben. Sollen alle Spuren zum Beschluss der Fachkonferent Teilgebiete ausgemerzt werden? Sollen die BügerInnen verwirrt werden? Nach Ansicht von endlagerdialog.de ist diese Umbenennung genauso überflüssig wie die Namensänderung von BfE in BaSE. Wichtiger wäre die Umbenennung von Euphemismen wie sicheres Endlager in risikoarmes Endlager.

2. öffentliche BPG-Sitzung: Inhaltlich nichts Neues

Keine Tagungsordnung, fehlender Hinweis zum Etherpad

Zur zweiten öffentliche Sitzung der BPG wurde erst einmal keine Tagesordnung zur Verfügung gestellt. Lediglich am Anfang der Sitzung erschien kurz eine Agenda. Weder diese noch die Unterlagen zu der Sitzung wurden zeitnah, also spätestens zur Sitzung bereitgestellt. Verwiesen wurde in der Anmeldemail auf ein Etherpad, wo sich herausstellte, dass im Vorfeld Beiträge überschrieben wurden. Nach zwei Beiträgen stellte endlagerdialog.de deshalb die Arbeit an dieser Unterlage ein. In der Sitzung wurde an die Teilnehmer*innen appelliert, Einträge anderer Personen nicht zu überschreiben. Warum stand das nicht in der Anmeldemail? Zwar wurden die überschriebenen Teile durch die Funktion Bearbeitungsverlauf rekonstruiert, aber Manipulationen an der Endversion sind damit Tür und Tor geöffnet.

Entsendete BaSE-Mitglieder nicht anwesend

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Das GeoForschungsZentrum Potsdam macht sich bei der Endlagersuche stark

Schwerpunkt: Ohne Geowissenschaften keine Endlagerung

Die aktuelle Ausgabe des Journals des GeoForschungsZentrums (GFZ) hat den Schwerpunkt Endlagerung radioaktiver Abfälle. Neben sechs geowissenschaftlichen Beiträgen mit den Überschriften

ist ein Gespräch zwischen jungen Geowissenschaftler*innen und Mitstreiter*innen von Fridays for Future mit dem Titel

und fünf Informationsblöcke

im Heft (2/2021) auf insgesamt 45 Seiten zu finden.

Nadel im Heuhaufen

Im Beitrag Nadel im Heuhaufen wird aus geowissenschaftlichem Blick allgemein in die Endlagersuche und in die gesetzliche Grundlage eingeführt.

Standortsuche im Spannungsfeld

Im Beitrag Standortsuche im Spannungsfeld geht es nicht um das politisch-gesellschaftliche Spannungsfeld, sondern um mechanische Spannungen im geologischen Untergrund. Hier wird – wie schon auf den Tagen der Standortauswahl 2019 – ausgeführt, dass das Ausschlusskriterium seismische Aktivität im StandAG nicht zielführend ist und durch einen geophysikalischen Ansatz ersetzt werden muss – siehe hier ab Absatz Keine grundlegenden Einwände?. Die Betrachtung des Spannungsfeldes bringen die Ausschlusskriterien seismische Aktivität und aktive Störungszonen zusammen.

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Umfassende und systematische Information der Öffentlichkeit
Mecklenburg-Vorpommern macht vor, wie es geht.

Aufzeichnung der Landeskonferenz Endlagersuche 2:14:25

Landeskonferenz zum Stand der Endlagersuche am 17.11.2021

Am Mittwoch, dem 17.11.2021, veranstaltete das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern eine Landeskonferenz zum Stand der Endlagersuche. Da die als Bürgerveranstaltung konzipierte Videokonferenz an einem Arbeitstag stattfand, war die Beteiligung recht gering.

Aufzeichnung und Zeitmarken

Doch die Aufzeichnung der fast fünfstündigen Konferenz ist für einen Monat im Internet hier abrufbar. Weiterhin können in dieser Zeit Fragen per Email gestellt werden, die vom Landesministerium beantwortet werden. Der Link ist über die Streaming-Plattform zugänglich. Die Zeitmarken der einzelnen Beiträge im Stream sind folgende:

0:00:10Grußwort Dr. Till Backhaus (Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern)
00:16:50Begrüßung, technische und inhaltliche Einführung in die Veranstaltung (Moderation, technischer Mitarbeiter Meetyoo)
0:24:10Endlagersuche und Beteiligungsmöglichkeiten Herr Kilian Schubert (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, BASE)
0:50:23Sachstand zur Standortauswahl und zu den Teilgebieten in Mecklenburg-Vorpommern sowie Methodik zur Gebiets­bewertung Steffen Kanitz (Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE)
1:18:16Woher kommen die geologischen Daten in Mecklenburg-Vorpommern? Dr. Karsten Obst (Dezernatsleiter im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern)
1:36:00Stratiforme Steinsalzvorkommen im Bereich Rügen Hiddensee (Teilgebiet 078) Dr. Markus Wolfgramm (Referent im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern)
1:53:00Der Salzstock Werle (Teilgebiet 022) Dr. Karsten Obst (Dezernatsleiter im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern)
2:05:30Wo kann ich mich zum Stand der Endlagersuche in Mecklenburg-Vorpommern informieren? Dr. Markus Wolfgramm (Referent im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern)
2:15:30Pause
2:58:40Wo kommen Tonsteine in Mecklenburg-Vorpommern vor? Dr. habil. Matthias Franz (Universität Göttingen)
3:42:25Planungswissenschaftliche Kriterien bei der Bewertung von Teilgebieten Dr. Markus Wolfgramm (Referent im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern)
4:02:45Das Nationale Begleitgremium (NBG): unabhängige, transparente und bürgernahe Begleitung der Endlagersuche Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister (Universität Greifswald und Mitglied des NBG)
4:30:40Podiumsdiskussion u.a. zu -Woher kommen Daten und wie kann ich als Bürger(in) an Daten kommen? -Welche Beteiligungsmöglichkeiten habe ich als Bürger(in)? -Fragen der Bürger(innen) Frau Dehmer (BGE), Herr Ohlsen (BASE), Prof. Dr. Schafmeister, Dr. habil. Franz, Dr. Obst

Umfassende Information mit Schwerpunkt Geologie

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Das BaSE kommt seiner Aufgabe nach § 4 Abs. 2 StandAG nicht nach

Notizen aus der AG 2

Mängel bei der umfassenden und systematischen Information der Öffentlichkeit

In § 4 Abs. StandAG ist als wesentliche Aufgabe des BaSE die umfassende und systematische Information der Öffentlichkeit über das Standortauswahlverfahren festgeschrieben. In der Veranstaltung des NBG am 06.11.2021 kamen Mängel bei diesem Punkt mehrfach zur Sprache. So wurde angemerkt, dass die Diskussion in der Fachkonferenz und auch danach wesentlich geprägt war von der Frage der Beteiligung. Der fachliche Inhalt kam zu kurz (Aufzeichnung 1:57:48 bis 1:58:11). Es fehlte die fachliche Expertise des BaSE. Weiterhin: Wenigstens für das weitere Verfahren müssen zur Verbreiterung der angesprochenen Bevölkerung niedrigschwelligere Angebote gemacht werden. Die fachlichen Inhalte müssen aufbereitet werden (Aufzeichnung 2:17:04 bis 2:17:49).

Wieviel Geodidaktik ist in der Abteilung Öffentlichkeitsbeteiligung versammelt?

All dies gehört zu einer systematischen Information der Öffentlichkeit. Das BaSE hat sich dieser Aufgabe bisher nicht gewidmet. endlagerdialog.de hat die Vermutung, dass der Abteilung Öffentlichkeitsbeteiligung dazu die fachlichen Grundlagen fehlen. Es stellt sich die Frage, wieviel der knapp 40 Mitarbeiter*innen dieser Abteilung geowissenschaftliche Expertise vorweisen können und in der Lage sind, dies auch zu vermitteln? Wieviel Geodidaktik ist in der Abteilung Öffentlichkeitsbeteiligung versammelt?

Der Dauerbrenner: Die mangelhafte Informationsplattform

Auch im Ergebnis der AG 2 Selbstorganisation in zukünftigen Beteiligungsformaten – Wie können selbstorganisierte Formate wie die Regionalkonferenzen und der Rat der Regionen gelingen? kam das zum Ausdruck – Präsentation in der Aufzeichnung 6:15:29 bis 6:26:35. Zum Beispiel wurde zum wiederholten Male die bisherige Informationsplattform bemängelt.

Arbeitsgruppe Endlagerdidaktik

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BMU in der internen NBG-Sitzung

Neue Arbeitsgruppenleitung im BMU stellt sich vor

Aus dem nichtöffentlichen Teilen der 55. NBG-Sitzung wurde über ein Gespräch des NBG mit dem BMU berichtet. Seitens des BMU hat sich der neue Leiter der Arbeitsgruppe S III 3 Endlagerung, Standortauswahlverfahren; Projekte Konrad, Morsleben, Asse vorgestellt – siehe auch hier. Besprochen worden sei, was im BMU bezüglich Endlagerung und Zwischenlagerung in Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren (BaSE, BGE, BGZ) stattfindet. Das BMU hält alle Fäden in der Hand, will aber von Transparenz nichts wissen. Diese Tradition unterstützt offensichtlich auch das NBG.

Schulungen, da nicht genügend Kenntnisse vorhanden sind

Weiterhin wäre diskutiert worden, ob das NBG zusammen mit dem BMU und anderen Akteuren im Raum (?) eine Schulung zur Endlagerung veranstalten sollte. Wohl im Wesentlichen für Abgeordnete des Bundestages, da nicht genügend Kenntnis da sei. Eine solche Schulung ist nicht nur für die Abgeordneten wichtig, sondern für breite Teile der Bevölkerung – siehe Kategorie Didaktik und Wording auf endlagerdialog.de.

Intransparenz und Geschäftsordnung des NBG

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